Nordschleife

Mal eben eine Runde auf der Nordschleife oder "Pirouettenkönig der Eifel"

Kein schöner Tag !?
Eine Geschichte wie das Leben sie schreibt.
Darsteller sind hier, ein verheiratetes Paar mit dem Namen, sagen wir mal, Voss und ein Paar das zwar flüchtig bekannt ist, aber nicht Namentlich genannt werden kann. Ähnlichkeiten aus der Vergangenheit sind natürlich rein zufällig ! So dann, lasset uns hören.

Es war einmal ein befreundetes Ehepaar, nennen wir das eine Voss und das andere X. Diese beiden Paare beschlossen an einem vergangenen Wochenende bei schönen Wetter mit deren Autos zur Nordschleife zu fahren. Wie beschlossen, setzten sich die Vossis in den Honda und das Paar X in ihren VW Corrado und fuhren los. Nicht das der Corrado ein normaler war, nein er war ein ganz besonderer. Er sah nicht nur vom Lack gut aus sondern hatte noch ein super Sportfahrwerk mit super teuren geschmiedeten Leichtmetallfelgen mit super guten breiten Reifen und einer super guten und teuren Sportbremse. Nein dem nicht genug. Das Herz war kein normaler Motor mit G-Lader, nein nein, es war ein Spezialbau der bekannten Firma Abt aus dem Süden Deutschlands nicht unter15.000,- DM zu bekommen
Mit so einem Auto auf der Nordschleife, das ist schon was.
So kamen die beiden Paare an der Nordschleife an und drehten ein paar Runden in ihren Autos. Bei einem Stopp an Start und Ziel, beschlossen die beiden Männer doch mal ohne Frauen in dem Corrado eine Runde zu drehen. Wie gesagt so getan. So stieg Fahrer X in seinen super VW und Rainer V. aus Ratingen nahm auf den Beifahrersitz platz, natürlich mit Fotoapparat und ohne Helm. Beiden sah man die Begeisterung über die brachiale Motorleistung von ca.240 PS und der super Straßenlage, an. Sie stand den beiden förmlich auf der Stirn geschrieben, neben den Wunsch "mehr, mehr, mehr". Sie drangen in Geschwindigkeiten vor in die sie nie zuvor gewesen sind und die Zaungäste standen jubelnd auf, um das Fahrzeug zu sehen welches doch kurz vor dem durchbrechen der Schallmauer stand.
Doch was geschah !?
Am Ende einer Geraden kam doch tatsächlich eine Kurve.
Kein Problem dacht Fahrer X ich hab doch erst vor zwei Wochen die Supersportbremse mit gelochten Scheiben und geschlitzten Belägen eingebaut und trat auf die Bremse. Eine super gute Verzögerung dachte Rainer V. und blickte auf seinen Fotoapparat der an seiner Kordel gehalten waagerecht in Richtung Armaturenbrett tänzelte. Doch noch nicht zu Ende gedacht überkam dem Rainer ein Verdacht!
Warum ist den Fahrer X so blass, hat doch bis hier alles gepasst !!!
So kam es wie es kommen musste, vorbei die spaßige Streckenkunde. Ein letzter Blick auf die intakten Instrumente und der Super Corrado drehte sich wie ein kleiner Tornado quer zu den Körb`s mit über 240 km/h von der Strecke. O.K. denkt ihr jetzt ab in Kiesbett wie bei der Formel 1. Nein, nein nicht auf der Nordschleife.
Nicht weit entfernt lauert dort still und leise echter deutscher wohl geformter Stahl mit dem Namen " Leitplanke", der Leben retten und die Natur schützen soll. Im Sinne des Erfinders tat diese es auch, nur das Auto und die Planke verstanden sich nicht und so trennte sich der Corrado, nach dem er die Planke auf ca. 50m zu einem Kunstwerk formte und dabei noch 15 Pfosten mit Erde kunstvoll einbettete. Die Trägheit der Masse voll ausgenutzt und mit jeder Menge Kinetischer Energie rutschte der Super Corrado mit drei an den Radnaben gebrochenen Superleichtmetallfegen quer über die Strecke um sich der anderen Leitplanke anzunähern. Man kann`s ja mal hier versuchen. Aber wie das Leben so spielt kam es nicht zu diese Begegnung, denn durch das förmliche einkrallen der Super Sportbremsscheiben und dem Super Sportfahrwerk in den Asphalt über eine Strecke von nicht unter 50m verlor das Fahrzeug soviel bewegliche Energie, das es zu dem Roundevous mit der Planke, nicht mehr kam. So blieb der extrem verbogene und verbeulter Super Corrado an dem nur noch ein Rad und keine Scheibe mehr heile war, vor lauter Traurigkeit leicht rauchend kurz vor der Planke in mitten einem wunderschönen Grünstreifen stehen.
Wie Profis den ersten Schock überwunden und " Gott sei Dank" nur leicht geprellt entstiegen die beiden Insassen einem Klumpen irgend etwas und schauten sich und den ehemals Super Corrado fragend an.
Hilfe naht schnell auf der Nordschleife und schon hielten andere Super Golfs und Super Kadetts an um zuhelfen. Ein anderer Super Wagen informierte einen besonders aufmerksamen Streckenposten der von dem Gand Mallör nichts mit bekam und lies die Strecke sperren.
Derweil wunderten sich die, an Start und Ziel, wartenden Ehefrauen über die Streckensperrung und darüber das später startende Fahrzeuge schon wieder da sind. Die Verwunderung und die aufkommende Angst um ihre Männer wurde um so größer, als ein Abschleppwagen und die Polizei auf die Strecke auffuhr. So entschlossen sie sich bei einem in der Nähe verweilenden Streckenposten mal nachzufragen was den los sei.
Feinfühlig wie Streckenposten halt sind sagte er " da hat sich gerad ein Corrado zerlegt" und blickte auf die Damen deren Gesichtsfarbe schlagartig von rot/braun auf kalkweiß wechselte. Auf die Frage hin ob dort eine Person Namens Rainer V. aus R. verwickelt sei, antwortete der Streckenposten mit "Ja" und fügte unterschwellig hinzu das keiner der beiden Insassen verletzt sei.
Ein riesen Sack voller Steine ist den Damen da vom Herzen gefallen und so blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten. Erleichtert waren sie, als der Abschleppwagen mit dem Klumpen eines Corrado's auf der Ladefläche und darauf sitzenden Rainer V. und Fahrer X um die Ecke bog.
Nach langem festhalten und drücken der, jeweiligen Paare, folgte dann die Ernüchterung.
Fazit:	Zwei leicht angeschlagene Männer
	Zwei, fast vor Sorgen, zerflossene Frauen
	Ein total zerstörter Super Corrado
	50m zerstörte Leitplanke
	15 Leitplankenpfosten
	ein paar cm` Erdreich
	50m erneuerungsbedürftiger Asphalt
	Einsatz eines Abschleppwagens
	Streckensperrung für eine Stunde
Die Heimfahrt traten dann alle gemeinsam, entsprechend ruhig, in Rainers Honda an. Mit einer Frau am Steuer !!
Über die zu Hause folgende Moralpredigt der Ehefrauen gibt es keine Kenntnisse.
Heute sitzen die beiden Männer da und grübeln darüber wie man den noch intakten Super Corrado Abt Motor an den Mann bringen kann. Den Fotoapparat haben beide schon vergessen den der war an der Strecke nicht mehr auffindbar. Wissenschaftler und Ingenööre sind zu dem Schluss gekommen das "Dieser sich wohl pulverisiert habe".

Kläusgen, ohne jeden Kommentar im Jahre 2000